Schon in alter Zeit fiel diese Burg in Trümmer.
Neu baute sie der Ritter Hans von Bleyleben auf und
nannte sie Geiersburg. Er weilte bei dem Grafen von
Lauenstein und verliebte sich in dessen schöne Tochter.
Deren Bräutigam erschlug er im Zweikampfe, entführte
die Geliebte und verlebte mit ihr auf der Geiersburg
glückliche Jahre. Bald aber erspähte der Lauensteiner
den Zufluchtsort, und es kam zur Fehde. Bleyleben
verband sich mit einer Zauberin Wela, die in den Gebirgstälern hauste, und die wußte ihn soweit zu bringen, dass er einen Pakt mit dem Höllenfürsten schloß.
Nun konnte ihm keine irdische Macht widerstehen. Den
Lauensteiner besiegte er mehrmals und verbrannte sein
Stammschloß; alles mit Hilfe des Bösen. Dabei verwilderte Hans von Bleyleben immer mehr und galt
bald als allgemein gefürchteter und gehaßter Wüterich.
Seinen Schwiegervater, den er gefangen, ließ er auf
der Geiersburg hinrichten. Durch Eifersucht trieb er
seine Gattin bis zum Selbstmorde. Eine Landplage,
ein Schrecken aller wurde er. Als er sogar seinen
Bruder gemordet hatte, war das Maß seiner Untaten
voll. Während eines furchtbaren Ungewitters holte ihn
der Satan bei lebendigem Leibe. Die Geiersburg stürzte
ein, und in ihre Trümmer wagten sich nur Beherzte,
da es dort nicht geheuer war.
Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.