Die Kirche in Markersdorf sollte ungemein groß und schön werden. Denn der Salzburger Fürst, welcher sie erbauen ließ, war nicht nur sehr fromm, sondern auch sehr reich und wollte für die Kirche sehr viel Geld verwenden. Aber er war blind, und deshalb machten die Anderen, was sie wollten. So sollte die Kirche nach dem Wunsche des Erzbischofs viel umfangreicher sein, als sie jetzt ist, aber jene bauten viel kleiner. Und als der Fürst die Kirche, welche er nicht sehen konnte, sich doch recht lebhaft vergegenwärtigen wollte, da wurde er dreimal um die Kirche herumgeführt und ihm jedesmal eine andere Türe gewiesen, damit er glauben sollte, daß die Kirche wirklich so groß sei, wie er sie haben wollte. Auch hatte er den Wunsch ausgesprochen, daß die Kirche mit Kupfer gedeckt werden sollte. Da haben sie oben am Turme eine Stelle mit Kupfer gedeckt und den Fürsten auf einer sehr hohen Leiter bis zu dem Kupferblech emporklettern lassen, damit er das Kupferdach mit eigener Hand berühren und sich von der Güte desselben überzeugen könnte. Das übrige Kirchendach haben sie durchgängig mit Holzschindeln decken lassen. Zum Andenken an diese Begebenheit konnte man - so wird von Einigen behauptet noch in neuerer Zeit rückwärts am Kirchenturme das sonderbare Kupferblech sehen.
Quelle: Anton Paudler Sagenschatz der Deutschböhmen
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.