Um die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts hat sich einmal ein Kuhhirt auf den Kohlsdorfer Feldern (bei Pesterwitz im Plauischen Grunde) an einem rauhen Tage ein Feuer angezündet, da aber ein heftiger Wind es immer wieder auslöschte, so suchte er eine Menge Steine zusammen, um damit eine Art von Mauer gegen den Wind zu errichten. Unter diesen Steinen befanden sich viele schwarze, die das muthige Pferd, welches er nebst den Kühen hütete, mit dem Hufe aus der Erde herausgearbeitet hatte. Sein Unternehmen gelang ihm, das Feuer brannte nun ruhig, aber mit großem Erstaunen bemerkte er jetzt, daß auch seine Mauer in Brand
gerieth und größtenteils vom Feuer verzehrt ward. Er erzählte dieses Wunder sogleich seinem Herrn, allein er wurde ausgelacht, doch wiederholte er den nächsten Tag den Versuch und warf von diesen vermeintlichen Steinen einige mit in das Feuer, die ebensogut verbrannten, wie die am vorigen Tage. Dies bewog ihn, einige mitzunehmen, er zündete sie zu Hause in Gegenwart seines Herrn, der ebensowenig von Steinkohlen etwas wußte, auf dem Herde an, und überzeugte ihn nun.
Quelle: Grässe Sagenschatz des Königreichs Sachsen
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.