Um das Jahr 830 lebte in Böhmen ein Graf Berthold v. Sulgow. Nachdem seine Ehe lange Jahre ohne Kindersegen geblieben war, erfreute ihn endlich Gott in Folge eines Gelübdes, das seine Gemahlin gethan hatte, mit einem Sohne, der in der heiligen Taufe den Namen Meginrad empfing. Meginrad widmete sich, wie es die Mutter gelobt hatte, dem Dienste des Herrn, ging aber nicht in ein Kloster, sondern zog sich in eine Einsiedlerhütte zurück. Da nun in jener Zeit das Cölibat der Geistlichen noch nicht gesetzlich bestand, so nahm er sich ein Weib, nach den Worten der Schrift: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei.“ Meginrad wurde bald ein glücklicher Vater mehrerer Kinder. Auch diese verließen den väterlichen Wohnplatz nicht, bis endlich um das Jahr 1281 einer der Nachkommen Meginrads, Grubo genannt, in die Welt zurückkehrte, anstatt der Einsiedlerkutte den Harnisch anlegte und statt des Rosenkranzes das Schwert in die Hand nahm. Grubo machte sich bald in Schlachten und Turnieren berühmt, allein der Name Einsiedel blieb ihm und ward von ihm auf zahlreiche Söhne und Töchter fortgeerbt.
Quelle: Grässe Sagenschatz des Königreichs Sachsen
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.