Nordöstlich von Brüx liegt der Spikenberg. Er ist nur eine kleine Viertelstunde von der Stadt entfernt, hat ziemlich steile Abhänge und am Fuße viele Felsen. Seinen Namen erhielt er augenscheinlich nach seiner spitzen Form. In diesem Berge hausen seit undenklichen Zeiten dreißig verwunschene Ritter mit ihren Pferden. Sollte einmal das Böhmerland von Feinden schwer bedroht werden, so kommen sie heraus und helfen den Feind schlagen. Am nördlichen Abhange des Berges fließt durch eine Quelle die Jauche der Pferde ab, wovon die Felsen auf dieser Seite stets naß sind und ein schmutziges Aussehen haben. Wer über diese Felsen neben der genannten Quelle vorüber auf den Berg steigt, der hört dort ein Klingeln und kann nicht herunter, bis sich am dritten Tage das Läuten wiederholt. Zeitweilig hört man auch ein Getöse aus dem Berge, welches von den Rittern herrühren soll, die darin ihre Waffenübungen halten. Einstmals ging ein Schmiedgeselle des Sonntags auf den Berg und kam auf seinem Wege an einem offenen Tore vorüber, welches in den Berg führte. Da trat ein Ritter heraus und sagte ihm, er möge ein Werkzeug holen und den Pferden die Hufe beschlagen. Er ging also nach Hause, brachte sein Eisen mit und beschlug alle Pferde. Als er mit seiner Arbeit fertig war, forderte der Oberste der Ritter den Gesellen auf, er möge seine Schürze mit Pferdedünger füllen und diesen als Lohn mit sich nach Hause nehmen. Der Schmied beachtete es zwar wenig, nahm aber doch etwas in seine Schürze und als er aus dem Berge wieder herauskam, sah er zu seinem Erstaunen, daß er anstatt des Pferdedüngers lauter Dukaten in seiner Schürze habe.
Quelle: Anton Paudler Sagenschatz der Deutschböhmen
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.