Das Wundermädchen zu Mobendorf

Mobendorf

Das Wundermädchen zu Mobendorf

Wendelina 18 Jahre alt, Schuster Borsdörfers Töchterlein
traf mit ihrer Schwester am 17.05.1560 zum Lederkauf in Freiberg ein.
Dort auf dem Obermarkt spürte sie ihre Kräfte versagen.
Ohnmächtig wurde Wendelina ins „Hornsche“ Haus getragen.
Da sprach wie im Traum laut über Hoffahrt und Laster das zarte Kind,
Völlerei, Untugend und mahnte zur Buße all dieser Sünd.
Zwei Stunden hörten die Freiberger ihre Rede wie im Schlafe.
Ohne Umkehr, prophezeite sie ihnen, göttliche Strafe.
Als sie erwachte, fragten die Leute „Was ist dir geschehen?“
„Ich war beim Herrgott und habe Engel und Hölle gesehen.“
Viele waren von ihrer sonderbaren Rede tief bewegt
und haben sich Umkehr, Selbstlosigkeit und Güte auferlegt.
Als „Wunderpredigt“ schrieb Hieronimus Weller ihre Reden,
so machte sie der Freiberger Magister zugänglich für Jeden.
Bald darauf sollte die Gottessehnsucht das kränkliche Kind verzehren.
Der Magister Weller bezeugte ihr am Grab die letzten Ehren.

Beate Anders
Quellen: 1560 Georg Kreydlein Nürnberg
1721 Johann Conrad Knauth „Alt-Zellische

Chroniken

1924 Richard Witzsch Mobendorf

Quelle: Beate Anders gereimtes


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.