Wie man um den Sebnitzer Wald und den Thomaswald spielte

Sebnitz

Einst war der sächsische Kurfürst vom Grafen Salm zur Jagd eingeladen worden. Die Jagd währte mehrere Tage, und die beiden Herren nahmen nachts Quartier in einer schlichten Waldhütte, um am andern Morgen das Weidwerk fortzusetzen. Sie vertrieben sich die Zeit mit Spiel. Als Preis wurde vom Grafen Salm der Sebnitzer Wald ausgesetzt. Das Glück war ihm aber nicht hold; er verlor das Spiel und mit diesem den zum Pfande eingesetzten Sebnitzer Wald, der nun kurfürstliches Eigentum wurde. Graf Salm setzte aber das Spiel fort. Er wollte das Verlorene gern zurückgewinnen und setzte jetzt den Thomaswald als Pfand ein. Das Spiel nahm aber für ihn wiederum eine üble Wendung, was der hinter dem Grafen stehende Narr am ersten bemerkte. Derselbe wollte seinem Herrn den Thomaswald retten. Er löschte plötzlich das Licht aus, damit das Spiel nicht zu Ende geführt werden konnte. Der Graf Salm fühlte sich dadurch aber in seiner Ehre verletzt und gab dem treuen Diener, seinem Narren, zum Dank ein paar Ohrfeigen. Doch der Thomaswald war durch die List des Narren gerettet worden und blieb Eigentum des Grafen Salm. Der Sebnitzer Wald aber kam nun zum Kurfürstentum Sachsen und ist sächsisches Gebiet bis zur Stunde geblieben.

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


zurück

Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.