Walenberichte

Langenwolmsdorf

Wenn Du gehest von Stolpen zum Schloß Tholenstein, wenn Du das Schloß ansiehst, so gehe den Berg hinauf, da das Schloß liegt, auf der rechten Hand, der Weg, der da gehet nach Rückersdorf, und von Tholenstein auf die hohe Seite, da wirst Du gehen durch ein Fichtenholz, und durch einen Windbruch, da das Holz durchsichtig wird, und es währt nicht lange, so kömmst Du zu einem Wahlenstein, darin ist gehauen ein Bischoff, und wenn Du allda bist, so gehe auf die rechte Hand gegen Mittag 4 Gewend lang, so wirst Du kommen zu einem Grund, der währt nicht lange, dann wirst Du sehen auf der Höhe des Grundes einen Baum, der ist also gestaltet gleich ein Mensch, der da stehet und recket einen Arm von sich, darunter da ist ein großes Guth begraben, daß sich darvon wohl tausend Menschen ernähren könnten, wenn es Gott geben will, daß er es haben soll. In demselben Grund findest Du einen Baum gleichwie einen Armbrustschuß weit, dabei habe ich groß Guth bekommen, das glaube mir sey wahr. Denselben Grund gebe ich Dir zu erkennen, darbei sind diese Wahrzeichen zum Denkmal.
Wenn Du in den Grund kömmst und hast Jemand bei Dir, und siehet einer den andern an, so sieht man ganz blau unter dem Angesicht von der großen Guth der Metallen, die in demselben Grunde liegen. Darinnen wirst Du Mooß finden, daß Du meinest, Du würdest versinken, so räume das Mooß hinweg und suche, so wirst Du finden einen klaren Sand, anderthalb Viertel tief, darauf das Mooß also geschwebet, da wirst Du wahrlich finden als die Erbsen und Wicken gut gediegen Gold und ein Theil länglich. Und zum Ueberfluß will ich Dir das erste Wahrzeichen dieses Grundes offenbaren.

Das rechte Orth ist gestaltet wie ein Schiff, das auf dem Wasser gehet. Merke mehr, wo der rechte Vater liegt, den will ich Dir weisen, als wenn ich persönlich bei Dir wäre. Willst Du zu dem Ertze gehen, so gehe stracks gegen der rechten Hand und siehe zum Tholenstein zum Thurm und siehe hinter Dich, als Du zuvor bist gestanden, so siehest Du ein klein Berglein, zu dem gehe ohne alle Furcht und laß Dir Niemand zustehen, und lege dich nieder auf die Erden und wend dich, hörest auch Wässerchen rauschen, so nimm ein gut Messer und stich das Wasser ab, das Messer muß lang sein, und stich ein Loch ins Wasser und lasse es ab, das glaub mir für wahr, Du findest an denselben Ort (Gold), das ist klein wie die Wickenkörner, derer findest Du soviel als Du mit den Händen kannst raffen, und findest auch Röhrlein, das ist gediegen gut Gold, das ist auf meinen Glauben wahr, bitte nur Gott um seinen Segen. Es möchte wohl einer sagen, es ist vor langer Zeit geschehen, man hätte diese Zeit über wohl Berg und Gold hinweggetragen, das gebe ich zu, aber unter 100 und noch mehr ist solches keinem offenbart gewesen, und je größer der Verbienndt Bach, desto mehr Gold er mit sich führet, und mein Großvater, der zu Florenz gewohnet, hat mir dieses geoffenbaret, und bin mit ihm dieses Orths gewesen und solches mit neinen leiblichen Sueke gesehen, und mein Großvater und ich ha ne solche lederne Sache voll nach Elorent und Venedig gebrant und mit Nachten Hindi erge und Tholenstein viel gewas sebrach. in ein solches Guthalda, daß sich zwei gewaltige Fürsten oder und lige wohl davon erhalten könnten. -

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.