Eines Tages ging der alte Herr von Quandt wieder einmal hinauf zu seinem Lustschlosse «Schönhöhe». Sinnend stieg er zu ihm durch den Wald empor. Da sah er seitwärts am Wege vor einer Felsenspalte ein zwergartiges Männlein mit langem, grauem Barte stehen. Das winkte ihm. Herr von Quandt schaute neugierig in den Spalt jenes Felsens und erblickte zu seiner großen Verwunderung eine Höhle, in der Gold und Edelsteine funkelten. Das Männlein forderte ihn auf, doch nur zuzugreifen. Da aber schloß sich plötzlich der Spalt jenes Felsens, und von einer Höhle war nichts mehr zu sehen. Auch das Männlein war spurlos verschwunden.
Noch oft ging Herr von Quandt an jenem Felsen vorüber, aber nie wieder ist ihm das Zwerglein erschienen. Als er später die Umgebung seines Lustschlosses mit hübschen Anlagen versehen ließ, hat er durch jene Felsenpartie einen kleinen Tunnel legen lassen. Doch die stille Hoffnung, bei dieser Gelegenheit vielleicht auf den verborgenen Schatz zu stoßen, erfüllte sich nicht. Wohl aber fand der Grundherr viele kostbare Schätze auf den von ihm sorgfältig bestellten Feldern, die zum Rittergute gehören. Der von ihm rationell betriebene Ackerbau brachte ihm hohen Gewinn.
Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.