Die acht Linden auf der Götzingerhöhe bei Neustadt

Neustadt

Auf derselben Stelle, wo heute der zu Ehren des ersten Historikers der Sächsischen Schweiz, Mag. Götzinger, erbaute und ihm zu Ehren benannte Turm sich erhebt, stand vor alters der Galgen hiesiger Gegend, und im Kreise herum grünten acht üppige Linden. - Einst sollte hier der Henker an einem Manne den Spruch des Gesetzes vollziehen, der aber im Glauben an eine höhere rettende Gewalt seine Unschuld immer noch beteuerte. Zahlreiche Neugierige hatten sich zu dem traurigen Schauspiele eingefunden. Sie alle beschwor der Todeskandidat noch in letzter Minute, nach dem wahren Täter zu suchen. «Zum Zeugnis meiner Unschuld», sprach er, «soll diese achte Linde nie mehr grünen, sondern verdorren!» Schon nach kurzer Zeit blieb in der einen Linde, die nach Südwesten zu stand, der Saft aus; und es ward so die Unschuld des Hingerichteten offenbar. - Viel später bekannte sich ein Mann aus einem Nachbardorfe auf dem Sterbebette als den wahren Täter. An Stelle der achten Linde findet man aber noch heute nur niedriges Strauchwerk.

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.