Im Erzgebirge hat es an Warnungszeichen vor der Pest nicht gemangelt. Zu Lengefeld ließen sich auf dem Kirchhofe, als in der Stadt 1680 die Pest eingezogen war, zwei weiße Schwalben sehen, die gegen den Herbst wieder fortzogen. Zu Marienberg hörte man zehn Wochen vor der Pest ein Poltern und Fallen bei Nacht in der Kirche, als wenn man Leichen in die Erde senkte und häufig die Erde auf die Särge nachschüttete; beide Kerzen verlöschten auf dem Altare, die Glocken wurden so unnatürlich schwer, daß man sie mit großer Mühe mußte in Schwung bringen, das Uhrwerk auf dem Rathause lief bei Tag und Nacht unterschiedliche Mal ganz ab, und einige Bürger haben des Nachts ein hellbrennendes Licht auf dem Rathause gesehen.
Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.