Im Jahre 1719 fährt Abraham Friedrich einem Schmiede in Johanngeorgenstadt Kohlen ein. Da er nun Nachmittag um 1 Uhr wieder an die Meilerstätte kommt und den Schmiedegesellen, welcher ihm beim Aufladen helfen soll, nicht findet, im Gebüsch sich aber etwas bewegen sieht, so meint er, es sei der Gehülfe und ruft ihm daher zu, er solle sich herpacken und mit aufladen. Hierauf erschallt eine Stimme: »Jetzt gleich.« Es kommt auch wirklich jemand und hilft ihm etliche Kübel Kohlen auf den Karren laden, also daß Friedrich nicht anders meint, er habe seinen Gesellen. Nachdem sich aber der Kohlenstaub ein wenig legt, sieht er an dessen Unterleib eine seltsame Gestalt, er stößt ihn daher von sich und spricht, er solle sich packen, seine Hülfe begehre er nicht. Indem nun Friedrich weiter aufladet, kehrt der andere das Löschfäßlein um und belegt es mit lauter neuem kurfürstlichen Gelde. Dabei begehrt er, weil Friedrich ein armer Mann sei, solle er's nehmen, und so oft er etwas brauche, möge er wieder an diese Stätte kommen, da er ihm ein mehreres geben wolle. Darüber wurde Friedrich unwillig und stieß das Faß mit dem Gelde um, so daß letzteres über den ganzen Platz verstreut wurde. Der andere aber raffte es im Hui wieder in seinen Beutel und hielt es von neuem vor. Friedrich jedoch kehrte sich nicht daran und fuhr fort. Er mußte aber seinen Gefährten noch ein gut Stück Weges bei sich haben. Derselbe hielt ihm immer den Beutel vor, schüttelte mit dem Gelde und wollte es ihm aufdringen, bis endlich Friedrich aus Ungeduld ihn garstig gescholten und mit der Peitsche darnach geschlagen. Da ging der andere seitwärts ins Holz und hinterließ einen solchen Dampf und Gestank, daß Friedrich zu ersticken meinte und auch in der Folge krank wurde.
Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges
Bewege den Pin mit der Maus auf den vorgeschlagenen Standort und sende die Form unten ab.