Ein Stückchen vom Pumphut

Siebenlehn

In der Beiermühle bei Siebenlehn sprach einmal der gespenstige Mühlknappe an, der seines eigentümlich geformten Hütchens wegen „Pumphut“ genannt wurde. Die Leute waren eben beschäftigt, ein neues Wasserrad einzusetzen, sahen den Fremden gar nicht an und fertigten ihn kurz ab. Kaum war Pumphut weiter gegangen, so fand sich, dass die Zapfen am Rade zu kurz waren. Die Zeugarbeiter, die ihr Werk so sorgfältig wie immer ausgeführt hatten, zerbrachen sich den Kopf, bis einer auf den Gedanken kam, der Fremde möge wohl Pumphut gewesen sein und ihnen einen Schabernack angetan haben. Sofort eilten sie ihm nach und bald sahen sie ihn gemächlich an der Mulde weiter wandeln, aber so sehr sie auch rannten, sie konnten ihn nicht einholen, auch horte er lange nicht auf ihr Rufen. Endlich blieb er stehen, erwartete sie und kehrte nach vielen Bitten mit um nach der Mühle. Dort klopfte er mit seinem Hütchen rechts und links an das Rad und nun passte alles vortrefflich. Da ihm nun alle Ehre erwiesen ward, bannte er noch die Sperlinge, die dem Müller immer viel Schaden getan hatten. Seitdem soll sich kein Sperling mehr dort wohlbefinden.

Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges


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