Die Brauhauskatze zu Elterlein

Elterlein

In diesem Bergstädtlein sind bei Menschengedenken zwei Wächter gestorben, Merten Brendel uud sein Successor Andreas Seidel, die des Nachts auf dem Türmel im Rathaus die Stunden gemeldet. Denen hat ein Spektrum,
das sich wie ein wolligt Schaf angreifen lassen, viel Schalkheit angeleget, den Weg ins Türmel verlegt, das Blasehorn zugehalten, ihre Kleider und den Strang zum Läuten versteckt und
oft übel zerdrückt, sonderlich wenn sie zum Tisch des Herrn gewesen oder vor Trunkenheit des Gebets vergessen. Dies Spektrum haben sie insgemein die Brauhauskatz genannt,
weil es daselbst im drangebauten Brauhaus gern gewohnet. Zwei Jahr vor ihrem großen Brande, Anno 1653, besäuft sich ihr Gemeinsteiger Christof Zänker im Rathause, fordert die Braukatze aus und bleibt trunken drinnen liegen.
Des Nachts kommt die Katze und
schleppt ihn aus dem Rathause in die Kälte, kratzt, schlägt und drückt den Steiger so jämmerlich, daß er acht Wochen krank lieget.
Er wäre dann als sicher verdorben, wenn ihn nicht der Wirt gerettet und in die Wärme gebracht hätte.

Quelle: Meiche Sagenbuch des Königreichs Sachsen


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