Noch im vorigen Jahrhundert hatte der wilde Jäger sein Revier in der Gegend von Neustadt bei Falkenstein. Da zog er des Nachts in der Lust mit seinen Hunden oft über Neustadt hinweg und ließ sein „Hoho!“ hören. Einmal sah ein dortiger Bauer zum Fenster hinaus, als der wilde Jäger in der Lust hinzog, und er äffte das „Hoho!“ nach. Am nächsten Morgen fand der Bauer auf seinem Fensterstocke draußen einen toten, übelriechenden Hasen. Er verscharrte ihn in seinen Düngerhaufen, aber am nächsten Morgen lag er doch wieder auf demselben Fensterstocke. Er verscharrte ihn zum zweiten und dritten Male, aber der Hase lag am nächsten Morgen immer wieder auf dem alten Platze. Auf den Rat anderer Leute vergrub ihn der Bauer endlich unter gewissen Förmlichkeiten auf einem Kreuzwege, und der ihm vom wilden Jäger zugedachte Braten kam nimmer wieder.
Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges
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