In der Nähe des jetzigen Johannesplatzes steht noch jetzt ein kleines Haus (Johannesstr. 20), darin wohnte früher ein Töpfer Namens F. Zu dem kam öfters des Tags und des Nachts ein kleines graues Männchen, wenn er allein war, und winkte ihm, als sollte er mitgehen. Allein der Töpfer hatte entweder keinen Muth oder war zu fromm, sich mit dem Männchen einzulassen, er wieß ihn stets zurück. Indessen starb der Mann und sein Sohn folgte ihm in seinem Geschäfte nach. Gleich kam das Männchen wieder zu ihm und der junge Mann folgte ihm denn auch eines schönen Tages in der Mitternachtsstunde. Nun befand sich aber damals an der Stelle des heutigen Johannesplatzes die böhmische Kirche und der um sie herum sich ziehende Kirchhof. Wenn man nun vom Pirnaischen Platze aus durch den Kirchhof nach der Neugasse zugehen wollte, blieb diese inzwischen ebenfalls abgetragene Kirche links, rechts aber vom Fußwege stand die lange sogenannte Rathsgruft. Das Männchen führte nun den Töpfer nach dieser hin, stieg hinab und winkte ihm zu folgen, der muthige Mann that es auch, und unten gab ihm das Männchen einen großen Topf voll Goldstücke und davon soll der Wohlstand der Familie F. sich noch heute herschreiben.
Quelle: Grässe Sagenschatz des Königreichs Sachsen
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