In einem Dorfe bei Frauenstein war bekannt, daß in einem gewissen Hause der Drache ein- und ausging.
Man hatte ihn oft beobachtet, wie er des Nachts beladen ankam und in der Feueresse des Hauses verschwand. Das Haus gehörte einem nun alt gewordenen Manne. Einst kam dieser zu einer benachbarten Familie
und fragte, ob sie nicht reich werden möchten. Er wollte gern das Mätzel los sein; er gäbe auch eine Kiste Geld dafür. Aber die Nachbarsleute wollten nichts damit zu tun haben. All sein Bitten und Betteln war umsonst, und er mußte unverrichteter Sache wieder abziehen.
Von der Zeit an verfiel der sonst so fröhliche Mann sichtlich. Man sah ihn nur noch traurig und in sich gekehrt. Eines Morgens fand man ihn tot in seiner Scheune auf der Tenne liegen. Es hieß allgemein, daß bei seinem Tode "der Böse" seine Hand im Spiele gehabt hätte.
Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges
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