Zwei junge Leute aus Arnsdorf hatten im Frühjahre 1915 einen Spaziergang nach Großröhrsdorf gemacht. Segen 10 Uhr abends kehrten sie von da wieder heim, und da der Mond so herrlich schien, zu Fuß. Sie nahmen ihren Weg an der alten Schäferei vorbei. Ms sie in der Masseney sind und an die Stein bachbrücke kommen, ruft der eine aus Übermut in den nachtstillen Wald hinein: „Bornemas! Bornemaz!" Auflachen nebenan! Was ist das? Da ein helles Es raschelt im Busch, und mit gewaltigen Säßen kommt ein riesiger Hase heraus und springt unmittelbar vor den jungen Beuten quer über den Weg. Zum Tode erschrocken bleiben die stehen und stieren sich gegenseitig an. Sie sind sprachlos. Der Hase ist spurlos verschwunden. Sie sehen ihren Weg fort. Stumm gehen beide eine weite Strecke nebeneinander her. Sie scheinen wirklich die Sprache verloren zu haben. Endlich findet einer sie doch wieder und sagt: „Du! - Das war aber doch vorhin sonderbar mit dem Hasen! Sollten wir denn wirklich geäfft worden sein?" „Unsinn!" meint der andere, „So was gibt's doch nicht. Bist Du denn auch so ein Narr, der an solch Zeug glaubt? - Aber Freund! Sag doch, wo kommen wir hin? Wir gehen doch falsch!" - Und richtig! Da stehen sie wieder vor den Häusern des Niederdorfes von Großröhrsdorf, von wo sie vor einer Stunde weggegangen waren. Um nicht noch einmal irre zu gehen, nehmen sie den Weg über Kleinröhrsdorf und kommen spät nach Mitternacht in Arnsdorf an.
Quelle: Bernh. Störzner Die Masseney in Sage und Geschichte (Teil 1)
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