Das graue Männchen

Großröhrsdorf

Am Kreuzwege der "Bretniger Viere" läßt sich zuzeiten das graue Männchen sehen, eine Zwerggestalt mit langem, grauem Barte. Das hockt auf dem Wurzelstocke einer großen Fichte, stüht auf seine Rechte den Kopf und hält mit der Linken ein aufgeschlagenes Buch, in das er schaut. Ab und zu blickt das Männlein auf, als erwarte es jemanden. Dann schlägt es mit einem tiefen Seufzer das Buch zu, erhebt sich, geht von dannen und verschwindet im Waldesdunkel.

Als noch Raubgesindel in der Masseney seine Schlupfwinkel hatte, soll hier am Kreuzwege ein Mönch ermordet worden sein, dessen einziger Schatz ein Buch war, das er stets bei sich getragen und in dem er, wenn er einmal rastete, eifrig gelesen habe.

Quelle: Bernh. Störzner Die Masseney in Sage und Geschichte (Teil 1)


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