Der Adelstanz auf dem Dresdener Rathause und der Untergang der Dohnas

Dresden

Bei einem Adelstanze, den der Markgraf von Meißen am Martinstage 1400 im Saale des Dresdener Rathauses veranstaltete, war auch der junge Burggraf Jeschke von Dohna erschienen. Dort erregte die anmutige Gemahlin des Ritters Rützschel von Körbitz auf Meusegast seine Aufmerksamkeit. Im Taumel einer unbezwinglich hervorbrechenden Leidenschaft koste er, alles um sich vergessend, wie vertraut mit dieser seiner schönen Tänzerin. Da erglühte deren Ehegatte im Zorn der Eifersucht und stellte dem Burggrafen beim Tanze ein Bein, so daß derselbe zum Fallen kam. Aufspringend versetzte Dohna dem Beleidiger eine Ohrfeige. Große Aufregung bemächtigte sich aller Anwesenden. Der augenblickliche Friede wurde zwar durch die Dazwischenkunft des fürstlichen Festgebers wiederhergestellt, doch entstand zwischen Körbitz und dem Dohnaischen Burggrafen eine blutige Fehde. Mehrere der Dohnas verloren dabei das Leben. Ihr Stammschloß aber wurde von dem Markgrafen, der gegen die Landesfriedensbrecher einschritt, erobert und geschleift.

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


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