Sebnitz und Lichtenhain, alte heilige Orte der Slawen

Lichtenhain

Viele Leute sagen, die Orte Sebnitz und Lichtenhain seien von Deutschen gegründet worden. Das ist aber nicht richtig. Denn in Tabor liegt eine uralte Chronik, in böhmischer Sprache geschrieben, darin steht es zu lesen, wie in alten Zeiten das Volk der Böhmen oder Tschechen bis nach Pirna gewohnt hat, und daß sie in dem Talkessel, wo heute noch der Ort mit dem slawischen Namen Sebnitz blüht, ihre Volksversammlungen abgehalten haben. In Lichtenhain aber befand sich ein heiliger Hain, wo sie den alten Göttern opferten, und der Ort hieß damals Leittelshain oder so ähnlich.

Eine andere Erzählung will dagegen wissen, daß an Stelle des jetzigen Dorfplatzes, des sogenannten Angers, eine Lichtung in dem Urwalde gewesen sei, der damals die Gegend bedeckte, und daß die Oberlausitzer Wenden bei ihrer Wallfahrt zu einem berühmten Gnadenbilde in Papstdorf, wobei sie in Wendischfähre die Elbe querten, auf jener Lichtung ihr Nachtlager aufzuschlagen pflegten.

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


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