Wo sich auf dem Mückenberge beim Gasthause die große Vertiefung (man nennt sie Pinge) befindet, stand in alter Zeit eine Art Turm aus reinen Zinngraupen zutage. Beim Scheine von Sonne und Mond verbreitete er einen zauberhaften Glanz. Die Ritter von Lauenstein und der Geiersburg mieden diesen Ort, weil sie diesen weithin sichtbaren Schein als Spuk ansahen. Sie gaben ihm den Namen Spukberg.
Nicht weit von diesem Turme wohnte in einer Hütte ein frommer Einsiedler, namens Wolfgang, nach welchem die dortige Kirche noch heute Wolfgangskirche heißt. Einst hatten sich in einer Gewitternacht — es war gerade Fehde zwischen den Rittern von Geiersburg und Lauenstein — zwei Knappen verirrt und kamen, durch das Licht des Erzturmes irregeführt, zu dem Klausner. Sie legten ihm die Schuld an ihrem Irrgange zur Last, banden ihn und bedrohten ihn mit dem Tode. Wolfgang erbat sich aber Frist bis zum nächsten Morgen und versprach, sie noch recht glücklich zu machen. Des Morgens überzeugte er sie, daß nicht er, sondern der Turm sie irregeleitet, da er in der Nacht weithin strahle. Die Knappen verließen ihn darauf und teilten dies ihren Herren mit. Die kamen und machten das Erz zu Gold und füllten ihre erschöpfte Kasse.
Quelle: Hübner Heimatkunde des Bezirkes Aussig 2. Teil, 1. Die Sagen
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