Förster und Schäfer verhexen sich

Sebnitz

Das älteste Haus in Sebnitz soll ein Forsthaus gewesen sein. In jenen alten Zeiten wohnte außer dem Förster nur noch ein Schäfer in der hiesigen Gegend. Der begehrte des Försters Tochter zum Weibe; als ihm diese aber verweigert wurde, da rächte er sich mit der „schwarzen Kunst“ an dem Förster. Der konnte plötzlich keinen Bissen mehr essen und litt grässlichen Hunger. Aber auch der Förster war ein „kluger Mann“ und merkte bald, wer es ihm angetan. Deshalb trug er seinem Weibe auf, nach Pillnitz zu gehen. Dort würde sie auf einer Elbinsel einen Topf hinter einem großen Tore finden. Den solle sie noch vor Sonnenuntergang heim bringen und ihm darin aus neunerlei Kräutern ein Essen kochen. Als die Frau wirklich zur rechten Zeit mit dem Topfe heimkehrte, ließ sich der Mann die erwähnte Suppe prächtig schmecken. Andern Tags aber ging er aus und fand den Schäfer am Boden liegen. Dieser schrie vor Durst, konnte aber keinen Tropfen trinken. Als der Schäfer nun des Försters ansichtig wurde, merkte er, daß jener der Stärkere sei und bat ihn flehentlich um Verzeihung. Der Zauber wurde auch von ihm genommen und beide versöhnten sich.

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


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