Das Gräfinsbad bei Zinnwald

Zinnwald

In alter Zeit bedeckte ein heute zum Teil entwässertes Hochmoor den Gebirgskamm zwischen Vorder- und Hinterzinnwald. An der bezeichneten Stelle befanden sich ein tiefer Sumpf und ein Teich. Vom Teiche ist heute nichts mehr zu sehen; Reste des Sumpfes sind noch vorhanden. Einstmals fuhr eine Gräfin mit ihrem schönen Wagen in der Richtung nach Vorderzinnwald. Just an dem Sumpfe begegnete ihr ein Priester, der mit dem heiligen Sakrament von einem Sterbenden kam. Der Kutscher hielt als gläubiger Christ sofort den gräflichen Wagen an, stieg ab und beugte das Knie vor dem Heiligtum, das der Piester trug. Die Gräfin war unwillig darüber und schrie dem Kutscher zu: "Fahre zu in Teufels Namen!" Kaum war das Fluchwort gesprochen, versanken Pferde und Wagen samt der Gräfin im unergründlichen Sumpfe, und nur der fromme Kutscher kam mit dem Leben davon.

Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges


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