Der Müller an der Flöha hatte mit dem Teufel einen Vertrag gemacht. Er hatte ihm seine Seele versprochen, wenn ihm der Teufel über Nacht eine steinerne Brücke über die Flöha baue. Beim ersten Hahnenschrei sollte der Bau vollendet sein. Gefällig wie der Teufel ist, fing er beim Abenddämmern an zu bauen, und schon kurz nach Mitternacht ging die Brücke ihrer Vollendung entgegen. Da befiel den Müller große Angst um seine Seele. Bitter reute ihn sein Versprechen. Um nun nicht in die Krallen des Teufels zu kommen, weckte der Müller in seiner Seelenangst den Hahn, der aus vollem Halse zu ungewohnter Stunde krähte. Da merkte der Teufel, daß er betrogen worden sei. Vor Zorn riß er sein Bauwerk wieder ein. Noch heute sieht man die Trümmer der einstigen Brücke. Hoch oben am rechten Ufer der Flöha, unmittelbar hinter der „Bastei", steht noch in diesen Tagen der Rest eines Mauerwerks. Der ganze Abhang aber bis hinab zur Flöha ist noch heute bedeckt mit mächtigem Steingeröll.
Quelle: Richard Rentsch Geschichte der Stadt Oederan
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