Der wilde Jäger bei Waldheim

Massanei

Bei dem Dorfe Massanei steht mitten im grünen Walde ein Jägerhaus, an dem um Mitternacht früher der wilde Jäger beim Klange des Hifthorns vorüberzog. Wie die Windsbraut fuhr er von einem roten Hund begleitet durch den Wald über Felder und Auen. Das Volk erzählt, daß einst ein Jägerbursche aus jenem Forsthause, mit Namen Nikolaus, des Försters Töchterlein und deren Geliebten in rasender Eifersucht erschossen habe. Der Wiesengrund, wo jenes geschah, heißt noch heut das Mordtal. Der Mörder hatte im Tode keine Ruhe. Gewöhnlich im Mai stieg der wilde Klaus aus seinem Grabe und fuhr mit wilder Wut vom Eulenberge (Breitenberge) herab und an dem Forsthause vorüber. Hundert Jahre soll seine Strafe dauern. Ob die Zeit schon um ist, kann niemand sagen.

Quelle: Emil Reinhold Geschichtliches Heimatbuch des Bezirkes Döbeln


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