Schatz in Burgruine der Blankenstein-Blansko

Ryjice / Reindlitz

Manchem wäre das Glück hold, aber er besitzt nicht genug Mut. So hätte ein Mann aus Nestomitz einst die im Blankensteine verzauberten
drei Jungfrauen
erlösen und einen Schatz gewinnen können. Geht dieser Mann im Advent, ohne daß er Zeit und Stunde genau wußte, vom Hause fort nach Aussig in die Rorate. Bis zur Schwadner Fähre kommt er, da steht ein kleines, graues Männlein vor ihm, das ihn anfleht, mitzugehen; es werde sein Schade nicht sein. Jener wollte anfangs nicht, ließ sich aber durch das Bitten und Betteln endlich doch bewegen und ging mit. Das Männlein führte ihn auf die Blankensteiner Ruine. Da öffnete es eine Kellertür und hieß ihn eintreten. Ein prächtiges Gewölbe tat sich auf, worin drei schöne Jungfrauen saßen. Freudig winkten sie ihm zu; er solle näher kommen. Jede hatte vor sich einen Sack mit Goldstücken. Dem Manne gruselte und er sah sich nach seinem kleinen Begleiter um. Als er ihn nirgends sah, geriet er in Furcht, eilte aus dem Gewölbe und lief, was hast du, was kannst du, den Berg hinab. Hinter sich aber hörte er jämmerliche Klage, schmerzliches Weinen und Rufen: "Ach, hättest du uns nur erlöst! Hättest du doch nur einen Sack berührt! — Du wärest sehr reich geworden. Nun müssen wir wieder hundert Jahre warten!"

Quelle: Hübner Heimatkunde des Bezirkes Aussig 2. Teil, 1. Die Sagen


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