Das Verhältnis zwischen den Zwerglein und Menschen blieb nicht immer ein freundliches. Es kam dahin, daß die kleinen Leute, wenn sie bittend vorsprachen, häufig von der Thür gewiesen, ja daß sie sogar verfolgt und an Freiheit und Leben bedroht wurden.
Einst war ein Zwergweiblein nach Langenau gekommen, man ließ es aber nicht mehr fort und einige Unbarmherzige sperrten es sogar ein. Es bat und flehte inständig um seine Freiheit, denn es habe ein ganz kleines Kindchen zu Hause und müsse es warten und pflegen; aber sein Bitten war umsonst.
So saß es über Nacht gefangen und man hörte es in einem fort jammern und klagen: »Mein Spinnerl spinnt nit, mei Waferl waft nit, mein jüngstes Bübel greint Tag und Nacht!«
Als man am Morgen öffnete, war das Weiblein tot.
Aber diese Unthat ward gerächt. Aus dem Hause, wo sie geschehen, floh das Glück und der Segen für immer; die Besitzer gingen zugrunde, sie mochten arbeiten und sich mühen, wie sie wollten.
Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.