Der schwarze Mann des Jüdensteins

Giegengrün

Zwischen Bärenwalde und Giegengrün erhebt sich ein Granitfels, der Jüden- oder Giegenstein genannt. Es sollen einst in der Umgebung desselben Soldaten einen Lagerplatz gehabt und die umwohnenden Bewohner hart ausgeplündert haben. Dabei hat einer von den Soldaten einem armen Manne, welcher nichts geben konnte, das Hüttlein angezündet. Da verwünschte ihn der Arme und zur Strafe muß nun die Seele des Soldaten in der Gestalt eines schwarzen Mannes an dem Jüdensteine, wo auch reiche Schätze vergraben sein sollen, ruhelos umherwandeln. Viele Leute wollen diesen schwarzen Mann schon gesehen haben.
Ein Mann aus Bärenwalde sagte einmal, er fürchte sich nicht, denn es gebe keinen schwarzen Mann; er sei schon oft des Nachts an dem Steine vorbeigegangen, ohne etwas gesehen zu haben. Da geschah es, daß er einst wieder an dem Jüdensteine vorbeifuhr. Plötzlich setzte sich ein schwarzer Mann zu ihm auf den Wagen, der immer schwerer und schwerer wurde; zuletzt konnten die Pferde den Wagen nicht mehr weiter ziehen. Der Bärenwalder glaubte, der Mann wolle ihn nur erschrecken, deshalb drehte er sich um und gab ihm eine Ohrfeige. Aber ebenso schnell bekam er eine solche von unsichtbarer Hand wieder. Er mußte den Wagen stehen lassen, ging nach Hause und starb nach neun Tagen.

Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.