Den Namen ,,Buttertöpfchen« soll das aus Quarzit
bestehende Felsgebilde zwischen Frauenstein und Burkersdorf davon erhalten haben, daß hier lagernde Hussiten
vor ihrem Abzuge zum Andenken an ihren schrecklichen Aufenthalt die Umrisse eines Kelches in eine
Seitenfläche des Felsens eingruben, woraus die damals
dem katholischen Dogma der Kelchentziehung noch fest
anhängenden Umwohner oder ihre Geistlichen zum
Spott, wegen der Ähnlichkeit der Figur, ein Butternäpfchen oder -töpfchen gemacht haben sollen.
Daß das Einhauen von Kelchbildern in Felsen bei
den Hussiten üblich war, zeigt folgender Bericht aus
Wolkenstein: In der Mitte einer hundert Ellen hohen
steilen Felswand, welche an der Zschopau sich erhebt
und das Schloß Wolkenstein trägt, war früher ein
Kreuz und ein Kelch in den Stein eingehauen. Diese
beiden Zeichen erinnerten an eine traurige Begebenheit.
Im Jahre 1428 ergriffen die Hussiten den päpstlichen
Priester von Wolkenstein und drohten ihm mit dem
Tode, wenn er nicht seinen Glauben ändere. Der fromme
festgläubige Mann aber bekannte frei, ehe er dies täte,
wolle er lieber sterben. Die Hussiten schleppten ihn an
den Rand der steilen Felswand, stießen ihn hinab, so-
daß er zerschmettert in den Fluten der Zschopau ver-
sank. Das Kelchzeichen braucht freilich nicht unbedingt
auf die Hussiten (Kelchner) zurückzugehen. Auch auf
den Grenzsteinen usw, die kirchlichen Besitz abgrenzen,
finden wir zuweilen das Kelchzeichen, so im sog. alten
Kirchenholz im Weicholdswalde.
Eine andere Annahme, daß der Volksmund den
alleinstehenden, im Laufe der Jahrhunderte ziemlich verwitterten Felsen wegen seiner eigenen Ähnlichkeit mit
einem Buttertöpfchen so genannt habe, hat deswegen
wenig Wahrscheinlichkeit für sich, weil eine solche Ähnlichkeit von keiner Phantasie zu entdecken ist.
Es gibt noch eine dritte Sage, welche den Namen
des Felsens nach folgender Begebenheit deutet: Es gingen einst zwei Burschen mit Butter von Burkersdorf
nach Frauenstein. Als sie in die Nähe des Felsens
kamen, gerieten sie in Streit und warfen sich in der
Hitze des Zankes mit ihren Buttertöpfchen; dabei wurde
einer von ihnen so unglücklich getroffen, daß er sofort
tot hinstürzte. Zur Erinnerung an diese Begebenheit
nannte man den am Tatorte stehenden Felsen ,,Butter-
töpfchen".
Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.