Das innere Gewölbe der alten 1511 aufgebauten Michaeliskirche zu Adorf ruhte auf einem einzigen Pfeiler, der wie der Kelch einer Tulpe sich nach oben hin entfaltete. Eine mündliche Ueberlieferung berichtet, daß nach dem Brande von 1768 in diesem Pfeiler, welcher hohl war, ein Menschengerippe gefunden worden sei, das man für das des kühnen, aber verzagten Baumeisters gehalten habe. Denn als man allgemein nach Vollendung des Kirchengewölbes einen Zusammensturz befürchtete, traute selbst der Baumeister nicht und verschwand. Eine alte Nachricht sagt: „Und sol solch gewelb nicht mehr alß 100 fl. der Meister zu bauen gehabt haben, weil er nicht verharret biß die Röstung dieses gewelbes ist abgenummen worden, hat besorgt, es möchte in Hauffen sinken, ist alßo flüchtig worden und sol noch wieder kommen.“
Quelle: Grässe Sagenschatz des Königreichs Sachsen
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.