In einem Dorfe westwärts von Altenberg ereignete sich in einem Bauernhofe folgender Vorfall: Während der Erntezeit war man fleißig auf dem Felde beschäftigt.
Dem Knecht fiel es auf, daß die Bauerfrau immer erst pünktlich 1/2 12 Uhr vom Felde wegging, um zu Hause das Essen zu kochen, und daß doch das Essen stets fertig war, wenn er um 12 Uhr mit den übrigen Ernteleuten zum Mittagessen in den Bauernhof zurückkam.
Die Sache schien ihm nicht mit richtigen Dingen zuzugehen. Eines Tages schlich er sich hinter der Frau her und lugte verstohlen durchs Fenster, um zu sehen, was in der Stube vorgehen würde. Er sah, wie die Frau an den Ofen trat, dort ihre Schürze ausbreitete und sagte: "Gäk, Mätzel, gäk". Kaum war dies ausgesprochen, als auch schon fertige "Keilchen" von der Decke herab in die Schürze fielen. Die Frau legte die "Keilchen" auf einen Teller und stellte sie für ihre Leute auf den Tisch. Auf diese Weise kam sie jeden Mittag zu einem Mittagessen. Die Neugierde des Knechtes war damit befriedigt; von den vom "Mätzel" gebackenen "Keilchen" hat er jedoch nicht mit gegessen.
Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.