In Graupen betrieben einst drei Brüder als Eigenlöhner eine ausgiebige Zeche und gelangten zu Reichtum. Das plötzliche Verschwinden des Erzganges erforderte aber hohe und leider ergebnislose Aufwendungen, so daß der Reichtum dahinschwand. Da erschien allen drei Brüdern in einer Nacht der Berggeist im Traume und forderte sie auf, die zwecklose Mühe aufzugeben und gegen Mitternacht zu wandern, wo ihnen reiche Ausbeute beschieden sein würde. Sie befolgten den Rat. Als sie einige Stunden gegangen waren, fanden sie im dichten Walde zu Tage stehende Zwitter. Sie stritten hin und her, ob dies wohl schon der rechte Platz zum Einschlagen sein möge oder ob es ratsam sei, noch weiterzuwandern. Als sie sich nicht schlüssig werden konnten, erschien ihnen plötzlich der Berggeist als Berggnom wieder, sprach nur: "Ihr seid aber doch drei wunderliche Köpfe" und war dann plötzlich verschwunden. Die drei Brüder wußten nun, was sie zu tun hatten; sie schlugen ein und hatten reiche Ausbeute. Den Einschlag nannten sie "Zu drei Wunderköpfen". Es war der erste Schacht im Zinnwalder Bergrevier; er ist heute noch vorhanden und wird kurzwege der "Köpfenschacht" genannt.Diese drei Männer waren die Begründer von Zinnwald, da sich wegen des großen Zinnreichtums bald weitere Bergleute aus Graupen einfanden. Sie nannten ihre Siedlung "Der Zinnwald", weil der ganze Wald reich an Zinn war. Nach einem alten Berichte sollen die Zwitter so viel Zinn enthalten haben, daß, wenn man auf der Wiese einen Stein nach einer Kuh warf, dieser wertvoller war als die Kuh.
Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.