bei Obergraupen ist ein Glockentürmchen. Dort wurden die „Schichten" eingeläutet. Je nach 6 Stunden wurde 10 Minuten lang mit dem Glöcklein geläutet, darauf die Bergleute ein- und ausfuhren.
Vor alter Zeit lebte auf dieser Höhe mitten im Walde ein diebischer Förster. Er schoß alle Hühner und Gänse in der Umgebung, schlich sich in die Ställe und stahl Rinder und Ziegen. Mit dem Raube eilte er den Berg hinauf und zwar so rasch, daß ihn der Geschwindeste nicht einzuholen vermochte. — Einst stahl er die einzige Kuh eines armen, alten Mütterchens. Dieses Mütterchen war aber im Besitze einer Wünschelrute. Sobald sie den Raub entdeckte, schwang sie die Rute und rief im höchsten Zorne: „Du sollst zerstochen sein, bevor Du den Gipfel des Berges erreichst!" — Sogleich kam ein ungeheuerer Mückenschwarm*) und zerstach den Räuber, bis er entseelt am Boden lag. An der Stelle erbaute man später ein Türmchen, das man zum Gedenken Mückentürmchen nannte.
*) Gemeint sind wahrscheinlich Ameisenschwärme, die bei ihrem Hochzeitsfluge gleich Rauchsäulen über dem Boden hinziehen.
Quelle: Hübner Heimatkunde des Bezirkes Aussig 2. Teil, 1. Die Sagen
Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.