Der Erlpeter zu Pirna

Pirna

„Unter die Quellwasser der Stadt Pirna ist absonderlich auch zu rechnen der also genannte Erl-Peter am Schloßberge, ist ein sehr edles klares frisches und gesundes Wasser sonderlich zum Dienst der armen Leute. Davon ist merkwürdig, daß vormals vor Einäscherung der Häuser am Schloßberge über dem Brunnen eine steinerne Tafel eingemauert gewesen mit dieser Überschrift: „Deut. VIII. Hüte dich und vergiß deines Gottes nicht, der dir Wasser aus dem Felsen gibt. George Dinckel, anno Dominik 1541.“ Der Brunnen aber selbst ist durch eine Flasche, welche von einer Mannsperson, in Stein ausgehauen, unter dem rechten Arm gehalten, hindurchgeflossen, über welchen die Schrift zu lesen:

„Der ehrliche Peter bin ich genannt,
Armen Leuten wohlbekannt,
Wer nicht Geld hat in seiner Tasche,
Der trinkt mit mir aus meiner Flasche.“
Diese durch den schwedischen Einfall anno 1639 ruinierte Statua hab ich noch vor Jahren selbst gesehen und gelesen und den Mann mit der Flasche zerbrochen befunden.

Anno 1549 ist der Erle-Peter-Quell, da man Geld aus dem Wasser zu lösen angefangen, vertrocknet und außenblieben, welchen nur ein wenig wieder zu gewinnen, wegen mühsamer und großer Bergarbeit, sehr viel gekostet hat. Solches Quelles ein Teil ist hernachmals in den Kuttelhof, das andere zum gemeinen Wasser, das dritte in das Amtshaus, verteilet und geleitet worden.“

Quelle: Meiche Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.