Von den wunderbaren Eigenschaften des Zöblitzer Serpentins

Zöblitz

Man war ehemals der Meinung, daß der Serpentin ein gutes Gegengift sei, da man in den Serpentinsteinbrüchen von Zöblitz niemals eine Otter, Kröte, einen Molch oder dergleichen giftiges Tier gesehen habe. Daher wurden aus dem Steine Pflaster und Pillen, sowie eine vortreffliche Tinktur gemacht; das Pflaster gebrauchte man gegen Kopfschmerzen, Reißen und Gicht, die Pillen gegen Schwachheit des Magens und die Tinktur gegen Gift und »alle anfälligen Krankheiten.« Ein alter Reim zählt auf, gegen welche Krankheiten sich der Stein als nützlich erwiesen habe:

»Vor Leibes-Grimmen, Colica,
Vor Miltz, Gedarm oder Magen, da
Manches sich überspeiset hat,
Bringt seine Wärme guten Rath,
Wenn er auf'n Bauch geleget wird.
Und wo der Blasen-Stein sich rührt,
Hilft seine Wärme trefflich wohl,
Den man was tiefer legen soll.
An Händ und Füß das Zipperlein
Der warme Stein auch lindert fein.
Denen Kindes-Gebährerinn
Nimmt seine Wärm die Wehen hin.
In Schwindsucht macht er Kranke ruhn,
Wenn Lung und Leber wehe thun. etc.«

Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.