Das Zauberbuch und die gespenstischen Krähen

Bernsbach

Eine alte Frau in Bernsbach, die selbst schon Großmutter war, erzählte, daß ihr Großvater einst einen alten Freund, der Gasthofsbesitzer in einem andern Orte war, besucht habe. Da gerade Heuernte gewesen, sei der Wirt mit allen seinen Leuten auf die Wiese gegangen, so daß nur sein alter Freund in dem Gasthofe zurückblieb. Dieser erhielt den Auftrag, Bier zu verschänken, wenn Gäste kämen. Als er nun allein gewesen, hätte er ein Buch aus einem Schranke genommen und sich mit Lesen darin vertieft. Auf einmal wäre eine Krähe an das Fenster gekommen, und bald darauf wären noch mehrere gefolgt, welche sich sämtlich vor der Hausthüre niedergelassen hätten. Auf einmal wäre aber der Wirt atemlos in das Haus gestürzt gekommen, hätte dem sonst sehr lieben Freunde eine Ohrfeige gegeben, das Buch weggenommen und die Worte gesprochen: »Wäre ich nicht gekommen, so wärest Du in einer Viertelstunde tot gewesen, denn die Krähen hätten Dich umgebracht!«
Daran ist bloß das Lesen in dem geheimnisvollen Buche schuld gewesen.

Quelle: Köhler Sagenbuch des Erzgebirges


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Vermuteter Sagen-Ort (ich war ja nicht dabei). Wer es besser weiß, kann mir bitte bitte einen Tipp geben.