Das Gespenst auf dem Teplitzer Schloßberge

Teplice

An einem schönen Svmmerabende des Jahres 1740 war bei der Herrschaft auf dem Teplitzer Schloßberge meine Ur-Urgroßmutter Anna Hampel mit dem Waschen des Eßgeschirrs beschäftigt. Herrschaft und Gäste hatten sich schon zu Bett begeben. Als sie in der besten Arbeit war, öffnete sich die Küchentür, und es trat eine kleine Dame ein. Die Waschfrau erschrak, faßte sich aber schnell wieder und sprach: ,,Gnädiges Fräulein haben sich aber heute beim Spaziergang verspätigtl". Als sie dieses sagte, wurde die kleine Dame immer größer und größer, blies wie ein scharfer Wind der Frau ins Gesicht und war plötzlich verschwunden. Die Auswaschfrau war darüber so erschrocken, daß sie sich niederlegen und das Bett hüten mußte. Nach einigen Tagen bekam sie ein geschwollenes Gesicht und starb auch daran.

Quelle: Klengel Sagenbuch des östlichen Erzgebirges


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