im Erzgebirge ist so entstanden. Nächst der Geiersburg wohnte eine böse Hexe. Im Bunde mit dem Teufel wollte sie den Menschen schaden und näherte sich ihnen in immer anderen Gestalten. Auf einen jungen, hübschen Rittersmann hatte sie es besonders abgesehen, verfolgte ihn auf Schritt und Tritt; er aber entging ihr schlau uud vorsichtig. Einmal jagte er mit seinen Knappen im Forste. Müde stieg er vom Pferde, sich ein wenig auszuruhen. Das Tier band er an einen Baum. Die Hexe hatte dies erspäht und verwandelte sich flugs in des Ritters Roß. — Als der wiederum sein Tier bestieg, erhob es sich mit ihm in die Luft, wurde größer und größer und trug den Ritter sausend davon. Anfangs verlor der Rittersmann die Besinnung. Zu sich gekommen, nahm er sein geweihtes Schwert und schlug dem Gaule mit wuchtigem Hieb den Kopf ab. Blitz und Donner — und alles war verschwunden. Der Ritter stürzte zur Erde, neben ihm lag der riesige Sattel, der zu Felsgestein erstarrte und liegen blieb.
Quelle: Hübner Heimatkunde des Bezirkes Aussig 2. Teil, 1. Die Sagen